Als es im Wetterbericht hieß es solle kalt werden und schneien da dachte ich: redet ihr man, eure Vorhersagen stimmen doch eh nicht. Das hat auch zwei Tage angehalten, doch am Freitag fing es bei uns an zu schneien und der Schnee liegt heute noch und es ist kalt, bis -11 Grad hatten wir.
Doch merken die Tiere das schon vor uns. Als ich diese Woche in den Kennel kam, da waren die Hunde außer sich und steckten voller Energie, sie sind getobt in den Ausläufen und bellten als wollten sie sagen: so, es ist soweit-wir wollen los, das warten hat ein Ende.
Wir hatten uns am Samstag zum Training verabredet mit 5 Leuten. Ich dachte schon, es kommt keiner, weil der Schnee ja noch überall liegt und es kalt und glatt ist. Doch das Training ist ein lang ersehnter sozialer Kontakte und alle freuten sich auf dieses Treffen. Klar müssen wir Abstand halten und uns coronakonform verhalten, doch das ist kein Problem.
Und dann war es soweit, der Kennel öffnete sich und die Hunde durften erstmal in der riesen Weide toben - doch nach dem Spaß, hieß es Disziplin.
Die Junghunde müssen jetzt erstmal lernen, sich im Pack zu bewegen und zu merken: das ist unser Wohnzimmer. Man mag es kaum glauben, aber die jüngsten sind noch kein Jahr alt - doch da wir ja nicht jagen dürfen, können wir unsere Junghunde schon mal ihre Aufgabe näher bringen.
Es war schön zu sehen, wie die Althunde sich freuten im Schnee zu spielen. Sie hatten richtig Spaß. Als sie arbeiten sollten, waren sie davon noch nicht überzeugt-weil so ein Leben ohne Jagden kann ja auch reizvoll sein.
Doch nachdem wir ihnen erzählt hatten, dass jetzt gearbeitet wird, haben sie den Schalter umgelegt und gezeigt was in ihnen steckt. Mit ihrer Motivation haben sie die Junghunde so angesteckt, dass es eine Freude ist zu sehen, wie diese Hunde als Motivator fungieren.
Nicht nur die Hunde hatten Spaß, wir auch, denn die Luft war herrlich, die Sonne schien auch und die im Schnee spielenden Hunde zu sehen, hat uns viel Freude bereitet.
Da waren wieder unsere Elemente: Natur, Tiere und die Freunde an unserem Sport in Rot.
All das hat uns für einen Moment vergessen lassen, was wir gerade für Zeiten durchmachen. Wir hoffen, dass wir bald wieder jagen dürfen mit ihnen zusammen.
Denn so ist es kein Zustand, wir haben Hunde, die über Jahrhunderte für diese Aufgabe gezüchtet wurden - mit uns zu jagen, auf den Scent, der im Hochwald liegt, auf den Weiten der Wiesen und wir dabei sehen können, wie das Pack die Fährte ausarbeitet.
Dieses Erlebnis fehlt uns und den Hunden